Linus Fernström: der Weg zu einer zweiten Laufbahn in der Architektur



Stora Höga, Schweden

Als Linus Fernström eine Verletzung erlitt, die das Ende seiner Karriere als Profi-Hockeyspieler bedeutete, nutzte er seine lange Genesungszeit, um ein neues Projekt zu verfolgen: das Traumhaus für seine Familie. Er nutzte SketchUp nicht nur, um sein neues Zuhause zu entwerfen, sondern begann damit auch eine ganz neue Laufbahn in der Architektur.

Das Traumhaus für Linus' Familie (Foto von Calle Wärnelöv)

Noch während seiner Hockeykarriere kauften Linus und seine Familie ein Grundstück mit dem Plan, ein Haus zu bauen und dort die Sommermonate zu verbringen, wenn Linus keine Hockey-Verpflichtungen hatte. Doch bevor sie diesen Plan zum Abschluss bringen konnten, erlitt Linus eine Verletzung, und es begann ein langwieriger Rehabilitationsprozess. Da es eine Weile dauern würde, bis Linus wieder körperlich aktiv werden konnte, widmete er sich dem Entwurf des Hauses, das seine Familie geplant hatte. Rasch ging er von bloßen Skizzen zu SketchUp über und fand dadurch nicht nur eine neue Leidenschaft, sondern auch eine neue Laufbahn in der Architektur.



Das erste Projekt: ein Traumhaus

Als Linus mit seiner Entwurfsarbeit in SketchUp begann, konnte er keinerlei Erfahrung, dafür aber ein lebenslanges leidenschaftliches Interesse an Architektur vorweisen. Durch das Zeichnen in SketchUp lernte er, wie Baustrukturen entstehen. Während seines Entwurfsprozesses experimentierte er viel herum, begann seine Zeichnungen vorn vorn, verwarf sie und fing wieder bei null an, verfeinerte und nahm Anpassungen vor, bis endlich alles stimmte. Während dieser Zeit empfand Linus etwas, was er noch von den Tagen seiner Eishockeykarriere kannte: eine Kombination aus Freude und innerer Motivation.

Frühe Skizzen von Linus' Familienhaus. Blättern Sie nach unten, um eine andere Ansicht anzuzeigen.

Nachdem der Fertigstellung seines Entwurfs wartete noch eine weitere neue Herausforderung auf Linus: die Erstellung von 2D-Dokumentation zu Genehmigungszwecken. Er hat viele einschlägige Bücher gelesen und sich die Fähigkeiten angeeignet, Bauvorschriften zu verstehen, Probleme der Barrierefreiheit zu lösen, Standortpläne zu lesen und daraufhin 2D-Zeichnungen in SketchUp zu erstellen. Nachdem er die nötigen Genehmigungen eingeholt hatte, arbeitete er mit einem Bauingenieur zusammen an der Erstellung der endgültigen Bauunterlagen.



Linus suchte jeden Tag die Baustelle auf und konnte sich so selbst davon überzeugen, wie die von ihm erstellten Zeichnungen von Schreinern und Bauarbeitern zum Leben erweckt wurden. Zwar dauert es in SketchUp nur Sekunden, ein Dach für den gewünschten Überbau etwas nach vorn oder hinten zu verschieben, doch kann die tatsächliche Umsetzung eine wahre Bauherausforderung darstellen. Linus hatte so die Lektion gelernt, dass etwas, das in SketchUp einfach zu erstellen ist, in der Praxis durchaus schwierig sein kann.

Abbildungen des SketchUp-Modells und des tatsächlichen Bauprozesses. Blättern Sie nach unten, um einen anderen Winkel anzuzeigen.

„Manche Architekten zeichnen immer noch in 2D, was ich ganz und gar nicht verstehe. Wenn etwas schief geht, muss man viele Zeichnungen anfertigen, und 3D-Zeichnungen sind einfach um einiges aufschlussreicher.“
— Linus Fernström

In SketchUp modellierte Küchendetails

Anerkennung gewinnen – und eine neue Laufbahn einschlagen

Linus und seine Familie sind langjährige Fans von „Husdrömmar“, einer schwedischen TV-Show über architektonisches Design, die zwei Millionen Zuschauer erreicht und Hausbauprojekte von Anfang bis Ende verfolgt. Daher beschlossen sie, dort ihre eigenes Hausprojekt einzureichen. Linus hatte wenig Hoffnung, überhaupt berücksichtigt zu werden – schließlich war er kein professioneller Architekt oder Designer.



Doch zu seiner großen Überraschung wurde sein Haus nicht nur für die Show ausgewählt, sondern der Gastgeber und international renommierte schwedische Architekt Gert Wingårdh fand hinterher erstaunliche Worte der Ermutigung für Linus und seine Familie. Laut Wingårdh war Linus’ Haus eines der am besten ausgeführten Projekte, das je in der Show zu sehen war, und er sei überzeugt, dass sich die Entwürfe von Linus großer Nachfrage erfreuen würden.

Momentaufnahme aus „Husdrömmar“ von Linus' Familie in ihrem Haus

Wingårdhs Vorhersage erwies sich als zutreffend: Direkt nach der Ausstrahlung der Show bekam Linus Anrufe und Textnachrichten von Leuten, die Hilfe für ihre Projekte benötigten oder neue Projekte mit ihm starten wollten. Was als bloßer Zeitvertreib begann, während er auf eine unsichere Zukunft blickte, wurde zu seiner neuen Laufbahn.

Foto des fertiggestellten Hauses

Ein fundierter Ansatz und ein organisierter Arbeitsablauf

Aufgrund seines Mangels an einer formalen Ausbildung geht Linus Projekte nicht mit vorgefassten Entwurfsideen an. In jedes Projekt bringt er seine teamorientierte Mentalität ein, die noch aus seinen Jahren als Hockeyspieler stammt. Er setzt darauf, im Laufe mehrerer Treffen ein genaues Verständnis des Kunden und des Projektstandorts zu erlangen. Für ihn ist das wichtigste Erfolgsmaß bei einem Projekt nicht die Erstellung eines unglaublichen Entwurfs, sondern die Zufriedenheit des Kunden mit seinem neuen Zuhause, indem er genau das erhält, was er sich wünscht, und hoffentlich auch etwas, von dem der Kunde nicht gar wusste, dass er es sich wünschte.



Linus beginnt Projekte, indem er sie zunächst mit dem richtigen Kontext versieht, wozu er mit Moasure ungefähre Messungen vornimmt und einen Standortplan erstellt. Wenn er mit dem Zeichnen in SketchUp beginnt, ist Linus äußerst penibel, was die Organisation seines Modells anbelangt.

Das Modellieren in SketchUp hat eines mit dem tatsächlichen Bauen eines Hauses gemein: Wenn die Fundamente und die Organisation nicht von Anfang an stimmen, treten Probleme während des gesamten Erstellungsprozesses auf.
— Linus Fernström

Als Linus in die Verwendung von SketchUp einstieg, musste er sich noch mit der ganzen Vielfalt der SketchUp-Erweiterungen vertraut machen, mit denen sich sein Arbeitsablauf optimieren lässt. Er griff auf native Tools zurück, die fast seinen ganzen Bedarf abdeckten, wenn auch einige Aufgaben schneller als andere erledigt werden konnten. Als er sich mit der SketchUp-Umgebung etwas vertrauter gemacht hatte, begann er, Erweiterungen in seinen Arbeitsablauf zu integrieren, mit denen er die Geschwindigkeit, Genauigkeit und Effizienz steigern konnte. Zu seinen bevorzugten Erweiterungen gehören TopoShaper und Curic Scene Manager. Scene Manager ist für Linus unverzichtbar, da er damit bis zu 200 Szenen verwenden kann, um alle möglichen Aspekte seines Projekts zu visualisieren.



Für die Kommunikation mit dem Kunden setzt Linus hauptsächlich auf Szenen aus SketchUp. Linus holt sich Modelle aus 3D Warehouse, um Möbel und andere Details zu seinen Projekten hinzuzufügen, damit er seinen Kunden ein besseres Verständnis des Kontexts und der Größe vermitteln kann. Die nativen SketchUp-Visuals sind effektive Kommunikationshilfen, wenn Linus mitunter auch ein Rendering mit Twinmotion anfertigt, um Kunden bei Bedarf eine detailliertere oder realistischere Ansicht ihres zukünftigen Zuhauses bereitstellen zu können.



Linus begann außerdem, LayOut für alle seine 2D-Dokumentationsanforderungen zu nutzen. Ihm gefällt besonders, dass er ein SketchUp-Modell schnell ändern und übersichtliche, aktuelle Zeichnungen an Projekteigner und das Bauteam weitergeben kann. Die kombinierten Visualisierungsmöglichkeiten von SketchUp und LayOut helfen Linus dabei, seine Entwürfe allen Beteiligten unmissverständlich zu vermitteln, und gewährleisten einen optimierten Arbeitsablauf mit minimalem Bedarf an Werkzeugen.

Guter Rat von einem Selfmade-Architekten

Linus arbeitet in seinem Eigenheim. Blättern Sie nach unten, um den Blick aus dem Inneren des Hauses zu sehen.

Wenn Sie sich genauer mit der Architektur befassen möchten, empfiehlt Linus intensives Studieren:

Hören Sie nicht auf, an Architektur zu denken, und studieren Sie sie jederzeit und überall. Wenn Sie bei jemandem zu Besuch sind oder Bücher lesen, fragen Sie sich: „Wie ist das gebaut worden? Wie könnte es anders gemacht werden? Welche Auswirkungen hätten Veränderungen?“ Seien Sie neugierig und trauen Sie sich, viele Fragen zu stellen.
— Linus Fernström

Linus ist ein großer Fan des YouTube-Kanals von SketchUp zum Erlernen von Modellierverfahren. Er nutzt außerdem die freundliche und hilfsbereite Community in den SketchUp-Foren. Das Fehlen von jeglichem Konkurrenzdenken und die Bereitschaft der Teilnehmer, ihr Wissen zu teilen, bezeichnet Linus als den einzigartigen „SketchUp-Spirit“.



Linus' fünf Tipps für die Arbeit in SketchUp

SketchUp ist intelligent. Falls eine Aufgabe sich als mühsam erweist, gibt es wahrscheinlich eine einfachere Lösung für sie – eine einfache Google-Suche kann Abhilfe schaffen. Oft findet man die Antwort und denkt sich: „Ahh, na klar!“



Verwenden Sie Schnellzugriffskombinationen wie Doppelklicks oder die Alt-, Cmd- oder Umschalttaste. Die meisten Funktionen führen eine bestimmte Aktion aus, die bei Verwendung dieser Schnellzugriffskombinationen die wiederholte Durchführung von Aufgaben erheblich beschleunigt.



Linus empfiehlt die häufige Nutzung der Messfunktion. Der Arbeitsablauf von Linus besteht im Wesentlichen aus Überlegen, Messen und Modellieren.



Suchen Sie eine Arbeitsmethode, die zu Ihnen passt, und verfeinern Sie sie. Erarbeiten Sie voreingestellte Vorlagen mit Tags, die Sie häufig verwenden, etwa beim Zeichnen von Gebäuden. Dadurch brauchen Sie nicht für jedes neue Projekt Zeit mit der Einrichtung zu verbringen.



Wenn Sie etwas Zeit haben, werfen Sie ruhig einen Blick auf die SketchUp-Ressourcen, selbst wenn Sie kein konkretes Problem lösen möchten. Ein 15-minütiges Video auf YouTube kann Ihnen beispielsweise viele neue Einblicke zu Arbeitsabläufen verschaffen.



Fühlen Sie sich für SketchUp motiviert? Dann beginnen Sie das Projekt, das auch Ihr Leben verändern könnte, am besten mit einer kostenlosen Testversion, oder erkundigen Sie sich über unsere Abonnementangebote.

Porträtfoto des Architekten Linus Fernström

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